Die funktionale Schicht einer Discovery Lösung besteht aus zwei Komponenten:

  • einer Nutzeroberfläche für die Suche und Trefferanzeige sowie für die Darstellung der Filteroptionen (Facettierung), Empfehlungsdienste und Zugriffsoptionen
  • einer Suchmaschinentechnologie für die Abfrage eines Metadatenindex, für das Verarbeiten von Suchanfragen (Finden und Ordnen von Ergebnissen, Relevanzranking) sowie die Aufbereitung der Ergebnisse in einer möglichst nachvollziehbaren Form

Die funktionale Schicht beinhaltet standardmäßig die folgenden Funktionalitäten:

  • Einschlitzsuche über den kompletten Indexinhalt
  • Suchergebnis präsentiert in einer Trefferliste
  • Schnelle Antwortzeiten
  • Relevanzranking
  • Facettierung, Sortierung und andere Werkzeuge der Treffererschließung bzw. Verfeinerung der Suchresultate
  • Volltextzugriff
  • Nutzerbezogene Funktionalitäten wie personalisierte Suchanfragen und Merkliste

Die Komponenten einer funktionalen Schicht lassen sich untereinander kombinieren, soweit diese aufeinander abgestimmt sind. Die Metadatenindices können miteinander kombiniert werden, wenn die zugrunde gelegten Algorithmen gemeinsam abgesprochen wurden (ansonsten werden mit einer Facettierungsoption unterschiedliche Eingrenzungsarten angesprochen).

Als OpenSource-Lösungen stehen zur Verfügung:

  • Nutzeroberfläche

    Lukida (Verwendung zur Zeit in GBV Discovery, UB Magdeburg, einige MPI-Standorte)

    VuFind (ZBW, Beluga-Anwender wie SUB Hamburg, TUB Braunschweig, UB Hildesheim und UB  Lüneburg, FINC UB Leipzig)

    Typo3 (Technische Informationsbibliothek (TIB), SLUB Dresden)

    OpenBib (KUG Köln)

    Auf dem Verbundwiki des GBV wird eine aktuelle Übersicht aller eingesetzten DS-Systeme im GBV angeboten (Link einbauen)

  • Suchmaschinentechnologie

    Am häufigsten werden Solr/Lucene (ZBW, Beluga-Anwender, GBV Discovery, FINC, TIB Hannover) seit längerer Zeit verwendet. In jüngerer Zeit wird ElasticSearch (UB Paderborn) als weitere Alternative eingesetzt.


Besipielanwendungen für die Kombination von OpenSource-Lösungen:


Komplettlösungen – d.h. eine vollständige funktionale Schicht mit integriertem Metadatenindex - bieten nach wie vor die kommerziellen Anbieter:

Aus der Sicht von Softwareentwicklern wird zunehmend der Einsatz von PHP-Frameworks kritisch gesehen, so dass zukünftig neue Oberflächen mit möglichst wenig PHP-Elementen realisiert werden sollten.

Technische Hintergrundinformationen zum Vergleich der Systeme: -(warning) hier sollten wir auf die Seiten der FAG TI verweisen!!
ProduktTypBesonderheiten/Merkmale



OpenSource
  • seit 2006
  • gute Erweiterbarkeit
  • mit wenig Aufwand den Such- und Indizierungsworkflow durch eigene Software anpassbar
  • stabiler, erfahrener Entwickler-Fundament
  • außerordentlich gute Dokumentation
  • schneller Support und Hilfe
ElasticSearchOpenSource
  • seit 2010
  • mangelnde Dokumentationstiefe 
  • noch relativ wenig konkrete  Anwendungsbeispiele
  • vorgefertigte Plugins verfügbar
  • weniger gut erweiterbar
  • u.U. müssten für Bibliotheken viele Funktionen eigens programmiert werden.
  • Einzigartig: Schemalosigkeit. Dies bedeutet, dass zu Projektbeginn keine Datenstruktur angegeben wird, sondern Elasticsearch die Auswahl von Datentypen automatisch vollführt.
    Unterschiedliche Dokumente lassen sich so bequem in einem Index speichern und abfragen. Schemalosigkeit ist ein relevanter Trend moderner Datenbanken
  • Qualitativ hochwertige Volltextsuche benötigt eine konkrete Datenspezifikation, um Ergebnisrelevanz, Indizierung und Analyse optimal umzusetzen.
  • schneller Support und Hilfe
  • Elasticsearch kann Suchanfragen speichern und feststellen, ob neue Metadatenimporte von der Suchanfrage gefunden werden. Hiermit lassen sich Echtzeit-Alerts für Themen und Treffer umsetzen. Solr/Lucene bietet eine solche Funktion nicht.





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