im Rahmen der 13. Verbundkonferenz des GBV
Ort: Hauptgebäude der Universität Hamburg, Hörsaal H
Zeit: 14.00 - 17.00 Uhr
Tagesordnung:
TOP 1: Begrüßung, Tagesordnung
- Einführung/Moderation Anne Christensen (SUB Hamburg)
- Schwerpunkt der Veranstaltung: Literaturverwaltungsprogramme
TOP 2: Bib@InfoLit
Vorstellung des Online-Tutorial zur Vermittlung von Informationskompetenz (Projekt UB Hildesheim / UB Lüneburg) / Juliane Krumscheid, UB Lüneburg
Das Online-Tutorial Bib@InfoLit ist in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Hildesheim und dem Zentrum für Informationsmanagement und virtuelle Lehre Osnabrück (virtUOS) entstanden.
Startseite Bib@InfoLit Lüneburg
Startseite Bib@InfoLit Hildesheim
Grundlage für das Tutorial waren die in Lüneburg schon vorhandenen Präsentationen zu Basiswissen Informationskompetenz I Service; II Katalog; III Fernleihe, GBV, Datenbanken, Digitale Ressourcen, welche für andere Bibliotheken nachnutzbar gemacht werden sollten.
Nächste Schritte: Ergänzung der Module (Gestaltungsmöglichkeiten über Editor), Erweiterung des Abschlussquiz’, Akquise weiterer Bibliotheken, Übersetzung in weitere Fremdsprachen.
Das Online-Tutorial ist frei nachnutzbar. Layout-Anpassungen müssen evtl. mit Osnabrück verhandelt werden. Für jede beteiligte Bibliothek gibt es eine Sitebar.
Marketing des Tutorials über Veranstaltungen, Lesezeichen, Handzettel und über die Startseite der Bibliothek. Dort findet sich auch der Einstieg zu LOTSE. Beide Tutorials ergänzen sich gut als Selbstlerninstrumente.
Derzeit wird in Lüneburg eine ganze Stelle IK aus Projektmitteln finanziert. Innerhalb der Bibliothekspflichtveranstaltungen im Rahmen des Leuphana Semesters werden ca. 1.000 Erstsemester geschult.
Anregungen aus der Teilnehmerrunde:
- Rückmeldungen bei negativen Kataloganfragen, z.B. „Haben Sie die richtige Auswahl getroffen: Titel, Autor oder Signatur?“ o.ä.
- Austausch der Fragen beim Abschlussquiz; Anreize schaffen wie z.B. eine Fernleihe frei o.ä.
- Zeitdauer (15-20 Minuten) der Tutorials auf die Startseite der jeweiligen Module setzen, um Nutzer darauf einzustellen.
Präsentation: Vortrag Bib@InfoLit
TOP 3: Literaturverwaltung als IK-Modul
- Erfahrungsbericht: Citavi-Workshops der TUB Hamburg-Harburg. Thomas Hapke
Die TUB Harburg arbeitet mit Citavi. V.a. aus finanziellen Gründen für diesen Anbieter entschieden. Sehr guter Support, wenig Arbeit für Bibliotheken, Lizenzverwaltung komplett über Citavi. Bisher 350 Nutzungsschlüssel bei 6.500 Universitätsangehörigen einschließlich wiss. MA.
Wenig bis keine Erfahrung mit Citavi bei Bibliothekaren erschwert die Erarbeitung von Schulungsangeboten. Bisherige Angebote zu Schlüsselqualifikationen oder z.B. unter dem Titel „Mehr als Google“ wurden kaum wahrgenommen (4-5 Teilnehmer), die erste Citavi-Schulung dagegen war mit 24 Teilnehmern sehr gut besucht. Allerdings waren unter den Teilnehmern nur wenige Studierende, aber mehr wissenschaftliche MA. Es wurden zwei Kurse mit je 12 TN durchgeführt, Dauer: 3 Stunden. Citavi bietet eine PPT an, die individuell angepasst werden kann. Nützlich sind auch Links zu den von Citavi angebotenen Lernvideos. Das meiste Interesse in diesen Gruppen galt dem Modul „Publikation erstellen“.
Wichtige Erfahrungen: Teamteaching, Praxisbezug (Ausprobieren) und Interaktivität (Selbstlerneffekt auch für den Lehrenden).
- Erfahrungsbericht: Citavi-Workshops der TIB/UB Hannover. Anne May
Ansprechpartner für Literaturverwaltung in Hannover: Lambert Heller, seit 1 Jahr Referent für Informationskompetenz.
Die Campus-Lizenz für Citavi wird seit einem Jahr in Kooperation von Regionalen Rechenzentrum Niedersachsen (RRZN) und TIB/UB bereitgestellt und aus Studienbeiträgen cofinfanziert. Die Beratung liegt in der Verantwortung der Bibliothek. Die Nachfrage nach Citavi kam v.a. aus der Philosophischen Fakultät. Andere Institute preferieren Endnote und Refworks.
Nutzung: 400 Nutzungsschlüssel, davon die Hälfte wiss. MA (insg. 20.000 Studenten, 2.000 wiss. MA). Verlängerung der Lizenz?
Bekanntmachung, Marketing: Angebot zur Literaturverwaltung auf der Startseite der Bibliothek: einstündiger Citavi-Workshop mit wöchentlichem fixen Termin, ca. 150 TN. Zuvor wurden 5 Veranstaltungen mit Anmeldepflicht angeboten. Die Teilnehmerzahl war jedoch geringer.
Verbesserung der Beratung: Projekt mit eLearning Service Abteilung (elsa) der Universität: e-Learning-Helpdesk im Servicebereich
Schulungen: Integration im IK-Angebot als 180 min. Veranstaltung mit Leistungspunkterwerb:"Wissenschaftliches Arbeiten mit Citavi"
Weitere Fragen: Erleichterung der Zugänglichkeit? Andere Produkte anbieten: Endnote etc.?
Erfahrungen: Viele Nutzer kennen kein anderes Produkt und sind sehr kritisch ("wozu brauche ich das?"). Die Grundzüge der Literaturverwaltung sollten in den Veranstaltungen erläutert werden. Spezialeinführungen dagegen für bestimmte Institute und wiss. MA. In den Veranstaltungen sollte nicht alles gebracht werden, was technisch möglich ist, sondern der Fokus auf unverzichtbare Basics gerichtet sein. Fragen und Probleme sind an konkreten Beispielen zu klären. Wenn möglich, sollten die Teilnehmer gleich die eigenen Notebooks mitbringen. Mit Ausprobieren lernen. Jeder Citavi-Workshop ist auch eine Werbeveranstaltung für den Katalog. Das Thema Recherche ist immer dabei.
Nächste Schritte: Werbung verstärken mit Informationsveranstaltungen, Begrüßungsveranstaltungen für ausländische Studierende, WDMMOG (aufgelöst: Willst Du mit mir online gehen) mit Werbematerialien und Ständen und mit Roadshows in der Mensa; zielgruppenspezifische Angebote für Doktoranden, HiWis und wiss. MA; offene Workshops (fixer wöchentlicher Termin).
Fragen, Anregungen und Erfahrungen aus der Teilnehmerrunde:
- 90 min aufgrund vieler Improvisationen sehr knapp; Schulungen auf 3-4 Stunden ausweiten
- Support-Anfragen können direkt an Citavi weitergeleitet werden
- Mehrere Programme anbieten: Citavi, Endnote, Refworks o.a., um Ansprüchen sowohl der Geistes- als auch der Naturwissenschaftler gerecht zu werden
- Was können Bibliotheken an Beratung und Schulungen leisten?
- Erfahrungsbericht: Literaturverwaltungs-Workshops im Multimedia-Studio der Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg. Ralf Appelt, Universität Hamburg
An der Fakultät EPB an der Universität Hamburg werden Literaturverwaltungsworkshops von Studierenden im Kontext der Lehrerausbildung durchgeführt. Primär erwarten die Teilnehmer Hilfestellung für die Verwaltung ihrer Literatur und für das Erstellen von Literaturverzeichnissen. Das Einbauen von Zitaten ist eher sekundär. Wichtig ist auch, dass ein Austausch der Daten zwischen verschiedenen Programmen möglich ist.
Mit der Literaturverwaltung sollte klein begonnen werden. "Studenten kennen ihren Bedarf nicht." In den Einführungswochen sollte schon auf Angebote zur Literaturverwaltung hingewiesen werden. Die meisten Studierenden haben keine Ahnung, dass es Programme dafür gibt. "Workshop als Appetithäppchen!" Die Fakultät hat dafür eine "offene Werkstatt" eingerichtet, die wie eine Sprechstunde fungiert.
Fragen und Anregungen aus der Teilnehmerrunde:
- Ähnlich dem Workshop als Appetithäppchen wirbt man in Bayern mit der Schlagzeile "Nie wieder abtippen"
- Diskussion um die Frage, ob Literaturverwaltung als Kernkompetenz an Bibliotheken sinnvoll angesiedelt ist, ob die Frage danach überhaupt von Bedeutung ist, mit überwiegend positiven Reaktionen: Bibliothek als Lernort dafür geeignet; "Wer, wenn nicht wir Bibliothekare"; Reagieren auf das veränderte Lernen und praxisorientierte Studieren; von lokalen Gegebenheiten und Kapazitäten abhängig, auch von den angesiedelten Fächern; Bibliotheken verwalten Literatur
- Erfahrungen: von den Teilnehmern sind wiss. MA z.Z. interessierter, Studierende eher in einer noch zurücklehnenden Haltung
- Bedenken: Bibliotheksmitarbeiter sind z.T. überfordert
TOP 4: Sonstiges, Perspektiven & Pläne
- Umfrage zu Literaturverwaltungsprogrammen an der SUB Hamburg (Anne Christensen) Umfrageergebnisse (PDF)
- Bericht von der Lernwerkstatt auf dem Bibliothekartag in Erfurt (Thomas Hapke)
- Neues zu den 'Standards' (Oliver Schoenbeck, UB Oldenburg): Anfang Juli sind die Standards vom DBV-Vorstand verabschiedet worden. Die Standards sollten mehr als Beitrag zur gesellschaftlichen Verbreitung und Anerkennung ausgearbeitet werden (vgl. Papier zur Medienkompetenz der EU-Kommission), um die Öffentlichkeitswirksamkeit zu erhöhen.