Stand 14. August 2008
UB Osnabrück
Ende November 2005 fand eine zweitägige hochschuldidaktische Fortbildungsveranstaltung (Workshop) für das Kollegium der Fachreferentinnen und Fachreferenten der UB OS statt. Die Durchführung vor Ort erfolgte durch einen externen Anbieter, nämlich:
Dr. Alexander Wörner
ZfH: Zentrum für Hochschul- und Qualitätsentwicklung / Geschäftsbereich Hochschuldidaktik
Universität Duisburg-Essen (Campus Essen)
http://www.uni-duisburg-essen.de/zfh/hochschuldidaktik/start.shtml
Der Erstkontakt erfolgte seinerzeit über die Geschäftsführerin des Zentrums, Frau Dr. Ingeborg Stahr, die im Auftrag der AG Informationskompetenz der AG UB NRW erfolgreich bibliotheksspezifische hochschuldidaktische Fortbildungen für den Kreis der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren konzipiert und durchgeführt hatte.
Programm der Veranstaltung an der UB Osnabrück [bitte mit Augenmaß verwenden, v. a. unter Anerkennung der Urheberschaft von Herrn Dr. Wörner - als Anregung aber vielleicht geeignet]:
Herr Wörner gab seinerzeit folgende Literaturempfehlungen, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen:
1. Winteler, Adi (2005): Professionell lehren und lernen: ein Praxisbuch. 2., durchges. Aufl. Darmstadt: Wiss. Buchges. ISBN: 3-534-17258-2 (EUR 24.90).
2. Weidenmann, Bernd (2006): Gesprächs- und Vortragstechnik: für alle Trainer, Lehrer, Kursleiter und Dozenten. 4., akt. und erw. Aufl. Weinheim: Beltz. ISBN: 978-3-407-36439-5 (EUR 22.90).
Und ausdrücklich auch:
3. Pöhm, Matthias (2006): Vergessen Sie alles über Rhetorik: mitreißend reden - ein sprachliches Feuerwerk in Bildern. 2. Aufl. Heidelberg: mvg-Verl. ISBN: 3-636-07159-9.
Rückfragen zu Inhalt und Organisation richten Sie gerne an: Anneke Thiel, UB OS (mailto: athiel[at]uos.de)
Universitätsbibliothek Kiel (UB Kiel)
Im Mai 2006 fand eine pädagogisch-didaktische Fortbildung für Bibliothekare in der UB Kiel in vier zeitlich versetzten Einheiten statt. Die Fortbildung wurde von der Direktion in Zusammenarbeit mit der hausinternen Arbeitsgemeinschaft Informationskompetenz (AG IK) organisiert. Sämtliche Fachreferentinnen und Fachreferenten der UB sowie alle diejenigen Diplom-Bibliothekarinnen sowie ein Diplom-Bibliothekar, die in dem neuen Schulungsprogramm „kiebiz - Bausteine der Universitätsbibliothek Kiel zur Informationskompetenz“ Schulungsaufgaben übernehmen sollten bzw. mittlerweile übernommen haben, gehörten zum Teilnehmerkreis. Insgesamt nahmen ca. zwanzig Personen teil.
Die Direktorin der UB Kiel, Frau Dr. Else M. Wischermann, hatte im Vorfeld den Kontakt zu Frau Frauke Willer in Itzehoe hergestellt, die über langjährige pädagogische Erfahrung als Lehrerin und in der Ausbildung von Studienreferendaren verfügt, sowie zu der ehemaligen Direktorin der Stadtbibliothek Kiel, Frau Dr. Helga Kayser. Frau Willer und Frau Dr. Kayser agierten in der UB Kiel erstmals in dieser Form als Trainerinnen von bibliothekarischem Personal.
Die Veranstaltung wurde inhaltlich von der Direktorin der UB Kiel, den Mitgliedern der AG IK sowie von den beiden Trainerinnen vorbereitet. Der primäre Zweck der Veranstaltung bestand darin, sämtliche künftig im Rahmen des neuen Schulungsprogramms "kiebiz" einzusetzenden Schulenden auf ihre Aufgaben theoretisch und praktisch vorzubereiten und gleichzeitig die im Vorfeld neu entwickelten Schulungstypen auf ihre Tauglichkeit in der Praxis zu testen. Besonders diejenigen Kolleginnen, die keine spezifisch fachlich ausgerichteten Schulungen durchzuführen haben, sollten dadurch in die Lage versetzt werden, als Schulende in Veranstaltungen jedes Schulungstyps eingesetzt werden zu können.
Die Fortbildung bestand aus insgesamt vier Einheiten, die auf fünf Termine innerhalb eines Monats verteilt waren. Im Kern bestand die Fortbildung aus einem vorrangig theoretisch ausgerichteten Methodentraining mit praktischem Übungsteil und zwei Hospitationen. Die beiden Veranstaltungen des Methodentrainings (Methodentraining I und II) umrahmten die beiden Hospitationen. Methodentraining I am 2. und 4. Mai 2006 stellte im Kern eine klassische, zweitägige Seminarveranstaltung dar, die im Konferenzraum der Universitätsbibliothek durchgeführt wurde. Eingangs wurden grundlegende didaktisch-methodische Kenntnisse vermittelt. Darauf aufbauend wurden Methoden zur Informationsvermittlung in heterogenen Gruppen sowie zur Förderung der Selbstkompetenz der Studierenden im Umgang mit Informationstechniken dargestellt. Um sich an den Erwartungen und Bedürfnissen der Schulungsteilnehmer möglichst optimal orientieren und die eigene Schulungsarbeit kritisch hinterfragen zu können, ließen die beiden Trainerinnen am Ende des ersten Veranstaltungstags die Teilnehmer eine Kurzevaluation durchführen, die entsprechende Berücksichtigung im weiteren Veranstaltungsverlauf fand. Die beiden Trainerinnen bemühten sich während des gesamten Methodentrainings, den Bezug zur bibliothekarischen Unterrichtspraxis herauszustellen, vermittelten Tipps und Tricks für die praktische Arbeit mit einer Schulungsgruppe und erarbeiteten gemeinsam mit den Teilnehmern „Empfehlungen zur Durchführung einer Benutzerschulung“.
In zwei dicht aufeinander folgenden Hospitationsveranstaltungen wurden im Benutzerschulungsraum der UB Kiel auf der Grundlage der Kenntnisse aus dem zweitägigen Methodentraining und eigener Erfahrungen aus früherer Schulungsarbeit von jeweils wechselnden Referentinnen aus dem Kreis der Teilnehmer die neu erarbeiteten Schulungstypen vor den jeweils anderen Fortbildungsteilnehmern im Rahmen eines kollegialen Coachings vorgestellt. Dabei wurde sichergestellt, dass nicht diejenigen Teilnehmer die Veranstaltungen vorstellten, die sie selbst (mit-)entwickelt hatten, um die jeweiligen Schulungstypen optimal auf ihre Tauglichkeit in der praktischen Schulungsarbeit testen zu können. Im Anschluss an diese Simulation einer Schulungssituation kamen die jeweilige Referentin bzw. der jeweilige Referent, alle Teilnehmer der Schulung sowie die beiden Trainerinnen in einem Stuhlkreis zusammen. Die bzw. der Schulende berichteten von ihren Eindrücken und Gefühlen während der Schulungen. Im Anschluss daran waren alle Teilnehmer aufgefordert, ihre Beobachtungen unter direkter Ansprache des oder der Schulenden in der Runde zu äußeren. Die Moderation lag bei Frau Willer, die abschließend ihre eigenen Beobachtungen äußerte, die Ausführungen der anderen Teilnehmer bündelte und dem Schulenden konkrete Tipps und Hinweise gab. Aufgrund der langjährigen praktischen Erfahrung von Frau Willer in der Ausbildung von Studienreferendaren verliefen die Hospitationen in einer freundlich-konstruktiven Atmosphäre und gewinnbringend für alle Teilnehmer.
Die Fortbildungsveranstaltung wurde abgeschlossen durch das Methodentraining II, das wiederum in klassischer Seminarform stattfand und primär der Reflexion der Fortbildung, zur Vorstellung diverser Evaluationsmethoden für die Schulungsveranstaltungen der UB Kiel sowie nicht zuletzt der Planung der künftigen Umsetzung des Kurskonzepts diente.
Fazit: Besonders der theoretische Teil des methodisch-didaktischen Trainings sollte genau geplant werden, um optimal die Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmer aus dem Bibliothekswesen befriedigen zu können. Viele Teilnehmer verfügen bereits über (Grund-)Kenntnisse entweder aus jahrelanger beruflich-praktischer Lehrerfahrung und bzw. oder aus der früheren Teilnahme an ähnlichen Seminaren in anderen Kontexten. Insbesondere ist zu beachten, dass es sich bei bibliothekarischen Schulungsveranstaltungen um Lehrveranstaltungen eigener Art handelt, die sich von schulischen, universitären und sonstigen Lehrveranstaltungen in verschiedenerlei Hinsicht deutlich unterscheiden. Insbesondere kommt hier zum Tragen, dass die bibliothekarischen Veranstaltungen in der Regel ohne Fortsetzung durchgeführt werden müssen und dem schulenden Bibliothekar nur einmal meist etwa neunzig Minuten zur Verfügung stehen. An diesem zentralen Gesichtspunkt sind Unterrichtsplanung und Einsatz der Methoden und Übungen gezielt auszurichten.
Besonders bewährt hat es sich, in Form von Hospitationen ein im Ton freundliches, in der Sache aber ehrliches und offenes Feedback aus dem Kreis der Fachkollegen zu geben bzw. zu erhalten. Hier hat sich die Begleitung durch eine erfahrene Moderatorin von Lehrveranstaltungen besonders bewährt und kann zur Nachahmung empfohlen werden.
Rückfragen zu Inhalt und Organisation richten Sie gerne an: Dr. Johannes Mikuteit, UB Kiel (mailto: mikuteit[at]ub.uni-kiel.de)
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Detlev Dannenberg: In 10 Schritten zur Teaching Library
Eine dreitägige Fortbildung für Bibliothekarinnen und Bibliothekare. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erarbeiten in Gruppen 3-4 einsatzfertige bibliothekspädagogische Veranstaltungen(Schritt 1-7). Nach Bedarf werden zusätzlich weitere Materialien erstellt oder die restlichen Schritte zur Teaching Library behandelt.
- Schritt 1: Die Veranstaltungsidee
- Schritt 2: Die Inhaltsanalyse
- Schritt 3: Die didaktische Reduktion
- Schritt 4: Die Beschreibung der Lernziele
- Schritt 5: Die Wahl der Methoden
- Schritt 6: Die Ablaufmatrix
- Schritt 7: Die Evaluation
- Schritt 8: Der kontinuierliche Verbesserungsprozess
- Schritt 9: Die Fortbildungen
- Schritt 10: Das Bibliothekscurriculum