Obwohl es schon seit einiger Zeit absehbar ist, dass im Web standortbezogene Dienste erheblich an Bedeutung gewinnen werden - allein schon dadurch dass sich die Internetnutzung auf mobile Geräte verlagert - gibt es im Bibliothekswesen nur wenige Ansätze, entsprechende Dienste vorzubereiten und anzubieten. Grundlage möglicher Dienste sind unter Anderem Koordinaten von Bibliotheken bzw. Bibliotheksgebäuden - diese sind jedoch bislang nicht vorhanden oder verfügbar. Anstatt Koordinaten in teure proprietäre Systeme einzupflegen, ist es effektiver, sie in freie Datensammlungen wie Wikipedia und OpenStreetmap (OSM) einzutragen, so dass sie einfach weitergenutzt werden können.

In einer Mail auf der Göttinger OpenStreetMap-Liste wurde Motivation und Lösungsmöglichkeiten dargestellt, Bibliothekskoordinaten in OSM einzutragen. Möglich wäre die Recherche der aktuellen Verfügbarkeit eines Mediums mittels DAIA und die Anzeige auf einer Karte oder auch die geographische Suche nach Bibliotheken, die derzeit einen Titel verfügbar haben.

Wo könnten Bibliotheks-Koordinaten gesammelt werden?

Die Datenbanken schließen sich nicht gegenseitig aus - im Gegenteil: verschiedene Datenquellen können sich ergänzen und gegeneinander abgeglichen werden. Als Grundlage für die Identifizierung einer (Teil)bibliothek sollte immer die ISIL bzw. das Sigel verwendet werden. Die Angabe von Koordinaten sollte immer nach WGS84 in Längen- und Breitengrad erfolgen (siehe Hinweise in Wikipedia).

  • In Wikipedia können Artikel mit Koordinaten versehen werden (siehe WikiProjekt Georeferenzierung). Die Artikel in Kategorie:Wikipedia sollten also die ISIL und die Koordinate enthalten. Für Teilbibliotheken und kleinere Bibliotheken ist dies jedoch nicht möglich, da sie für eigene Wikipedia-Artikel nicht relevant genug sind. Ggf. könnte auf ein anderes Wiki ausgewichen werden.
  • Im Sigelverzeichnis könnte neben der Adresse einer Bibliothek deren Koordinate eingetragen werden. Die ZETA-Katalogisierungsrichtlinien für Bibliotheksadressen sehen ein Unterfeld zu Feld Pica3 730 = PICA+ 035A bisher nicht vor. Falls ohne großen bürokratischen Aufwand die Einrichtung und etablierung der geographischen Koordinate im Sigelverzeichnis machbar wäre, sollte dies auf jeden Fall umgesetzt werden.
  • In OpenStreetMap sollten die Gebäude einzelner (Teil)-Bibliotheken eingetragen werden. Zum Taggen als Bibliothek siehe OSM-Wiki. Ein Vorteil von OSM ist, dass ganze Karten übernommen werden können und dass nicht nur die Koordinate sondern auch der Umriss des Gebäudes abgelegt werden kann.
  • Bibliotheken sollten zudem in LibraryLocal eingetragen sein.
  • ...

Beispiele

Im GBV-Wiki wurde die Vorlage:Bibliothek angelegt, mit der Datensätze zu Bibliotheken (incl. Koordinaten) in Seiten eingebunden werden können. Diese Datensätze werden dann incl. Karte dargestellt:

 

Stadtbibliothek Göttingen<slippymap lat="51.533591543274" lon="9.9336295839834" z="17" w="250" h="250" layer="mapnik"></slippymap>

Weitere Karten

ISILDE-285
Adresse

Gotmarstr. 8
37073 Göttingen

Websitehttp://stadtbibliothek.goettingen.de
Kataloghttp://opac.stadtbibliothek.goettingen.de/

 

{{Bibliothek
|name = Stadtbibliothek Göttingen
|ISIL = DE-285
|strasse=Gotmarstr. 8 |plz=37073 |ort=Göttingen
|lat=51.533591543274|lon=9.9336295839834
|url  = http://stadtbibliothek.goettingen.de
|opac = http://opac.stadtbibliothek.goettingen.de/
}}

Weitere Beispiele unter Koordinaten_von_Bibliotheken/Beispiele

Mögliche Anwendungen

Verwandte Themen und Offene Fragen

  • Lagepläne von einzelnen Bibliotheken
  • Zur Identifizierung eines Gebäudes reicht die ISIL nicht unbedingt aus. Deshalb ist ggf. eine optionale zusätzliche Gebäude-ID notwendig - das Gebäude kann dabei auch als Polygon hervorgehoben werden. Dazu eignet sich ein OSM-Objekt: hier z.B. die SUB Göttingen - die Polygone werden also in OSM abgelegt.
  • Die Position könnte zusätzlich bis auf das Stockwerk und Regal angegeben werden (1. Ebene: Sigel/Isil 2. Ebene: Gebäude, 3. Ebene: Raum, Etage, Regal).

 

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