Zeit:
11:15 - 14:00 Uhr
Ort:
Göttingen
Mitglieder
Anwesend:
Reiner Diedrichs, VZG
Dr. Berthold Gillitzer, BSB / BVB
Matthias Groß, BSB / BVB
Dr. Katja Jana, ISIL-Agentur
Wiebke Kassel, BSZ
Dr. Gabriele Leschke, LVZ Berlin-Brandenburg
Stefan Lohrum, KOBV
Martina Sauer, UB Kassel
Elmar Schackmann, HBZ
Karin Schmidgall, DLA Marbach
Martina Sinkovic, hebis-VZ
Regina Willwerth, VZG (Protokoll)
Stefan Wulle, UB Braunschweig
Nicht anwesend:
Tobias Schwarck, UB Wuppertal
Ständige Gäste
Anwesend:
Nils Achtergarde, VZG
Ludwig Liebl, BSZ
Peter Mayr, HBZ
Anna Palme, KOBV
Robin Schabert, BSZ
Anke Schröter, VZG
Nicht anwesend:
Martin Armbrecht, HBZ
TOPs, Informationen und Ergebnisse |
---|
TOP 1: Formalia
|
TOP 2: Bericht der AG Technik Die Themen in der AG Technik-Sitzung waren u.a.
Die AG Technik-Sitzung diente dabei der Vorbereitung der Tagesordnungspunkte für die AG Leihverkehr-Sitzung unter technischen Aspekten. Die Ergebnisse aus der AG Technik-Sitzung fließen daher in die gleichlautenden TOP in diesem Protokoll ein. Die Protokolle der AG Technik selbst werden nicht veröffentlicht. |
TOP 3: Elektronische Lieferung an Nutzerinnen und Nutzer Der neue Service ist 2024 sehr erfolgreich gestartet. Insgesamt 249 Bibliotheken bieten ihren Nutzenden die elektronische Lieferung von Kopien und Teilkopien an. Ein Anstieg der Kopienbestellungen gegenüber 2023 wurde jedoch nicht ausgelöst.1 Wichtig für die Weiterentwicklung des Services ist die Kennzeichnung von Kopien aus E-Medien, die aufgrund wirksamer lizenzvertraglicher Einschränkungen nicht elektronisch an die Nutzerinnen und Nutzer ausgeliefert werden dürfen. Hier werden die Verbundzentralen ein Kennzeichnungs- und Übermittlungsverfahren bereitstellen, um den nehmenden und gebenden Bibliotheken mehr Entscheidungssicherheit bei der Lieferung von Kopien zu geben. Verhindert werden muss, dass Lieferbibliotheken bereits die elektronische Übermittlung an die nehmende Bibliothek unterlassen. Diese Maßnahmen auf Seiten der Verbundzentralen sollten unbedingt einhergehen mit der Korrektur der Fernleihcodes insbesondere in der EZB durch Bibliotheken und Konsortialstellen. Die Rechtskommission des dbv hat hier eine wichtige Handreichung erarbeitet und diese am 26. September 2024 in dem Webinar "Lieferung von digitalen Inhalten in der Fernleihe" vermittelt. Bisher sind noch keine Initiativen zur Aktualisierung der Fernleihcodes ergriffen worden. Die AG Leihverkehr diskutiert, über welche Gremien und Kanäle eine umfassende Aktualisierung der Fernleihcodes vorangebracht werden kann. In den Verbünden sollen die entsprechenden regionalen AG, FAG oder Kommissionen für Fernleihe und Erwerbung dazu beraten. Inwieweit die AG Verbundsysteme und/oder die Sektion 4 des dbv einbezogen werden können, ist ungewiss. Es wird außerdem angeregt, die EZB um eine Auswertung zu bitten, wie häufig der Code "e" verwendet wird. Nachtrag Januar 2025: Die TIB aktualisierte Mitte Dezember die Fernleihcodes bei den Zeitschriften-Paketen Wiley DEAL sowie Elsevier DEAL auf den Sachverhalt: „elektronische Lieferung an Endnutzer im Inland erlaubt“. Mitte Januar hat die EZB in ihrer Teilnehmer-Mailingliste die Aktualisierung der Codes thematisiert und eine Diskussion in Gang gesetzt. -- 1siehe dazu auch https://verbundkonferenz.gbv.de/wp-content/uploads/2024/08/willwerth_240828_verbundkonferenz_elektronKopienNutzende.pdf, Zahlen und Bibliotheksumfragen zur elektronischen Kopienlieferung an die Nutzenden im GBV |
TOP 4: E-Book-Fernleihe Die AG Leihverkehr hält es für dringend geboten, eine neue Initiative für eine Bereitstellung von E-Books im Rahmen des Leihverkehrs anzustoßen. Für die AG Leihverkehr hat hier das von der BSB getragene KfL-Teilprojekt "Lizenzbasierte E-Book-Fernleihe" eine wichtige Pilotfunktion. Beide Ansätze könnten sich gegenseitig voranbringen. Konkret wird die UAG Technik der AG Leihverkehr beauftragt, ein technisches System zu entwerfen, das die Integration der E-Books ermöglicht. Hinsichtlich der Pflege der Lizenzen besteht noch Diskussions- und Abstimmungsbedarf, da in verschiedenen Verbünden unterschiedliche Verfahren eingesetzt werden. Ferner wird ein "Aktionsplan für Erwerber" angeregt. Entscheidungsträger verstehen häufig nicht, dass für die Versorgung in der Fläche und für alle Nutzenden die Fernleihe auch bei E-Medien von zentraler Bedeutung sein kann. Es ist eben nicht so, dass alles online für alle verfügbar ist. Im GBV könnte ggf. der Niedersächsische Beirat für Bibliotheksangelegenheiten einen solchen Aktionsplan unterstützen. Die VZG wird hier Kontakt aufnehmen. Darüber hinaus sollte der Kontakt zu Verlagen, insbesondere auch kleineren Verlagen hergestellt werden. Wie in der Anfangsphase der E-Book-Fernleihe im BVB um 2015 herum könnten sich Veranstaltungen mit Verlagen als sinnvoll erweisen. Die AG Leihverkehr setzt eine UAG E-Book-Fernleihe ein, die über das weitere Vorgehen beraten wird. Es sollte sowohl um die Möglichkeiten der technischen Weiterentwicklung, basierend auf den Entwicklungen für die FIDs der Bayerischen Staatsbibliothek gehen, als auch darum, wie besonders im Hinblick auf die Lizenzierung eine bundesweite Initiative aufgebaut werden kann. Der UAG gehören Dr. Berthold Gillitzer (BSB/BVB), Matthias Groß (BSB/BVB), Wiebke Kassel (BSZ), Ludwig Liebl (BSZ), Stefan Lohrum (KOBV), Elmar Schackmann (hbz) und Regina Willwerth (VZG) an. |
TOP 5: Von der Transportzentrale Göttingen für die AG Transport vorgelegte Kostenkalkulation / Ansinnen einer vollständigen Umlagefinanzierung der Transportzentrale Am 28. Mai 2024 hatten Leitung und Controlling der SUB Göttingen in einer dafür angesetzten hybriden Sitzung der AG Transport eine neue Kostenkalkulation der Transportzentrale Göttingen (BTD) für den Büchertransport im Rahmen des Leihverkehrs vorgelegt. Zu dieser nahmen die regionalen Transportzentralen am 18. November 2024 schriftlich Stellung. In dem von Dr. Berthold Gillitzer (BSB), Dr. Angela Hausinger (UB JCS / Ffm), Tatjana Mrowka (USB Köln), Dr. Volker Wittenauer (BLB), Dr. Albert Schröder (UBR) und Indra Heinrich (SBB) abgestimmten Papier wird dargelegt, dass man das Ansinnen einer vollständigen Umlagefinanzierung für nicht durchfühbar hält. Im Fazit heißt es: "Die von der Transportzentrale in Göttingen vorgeschlagenen Änderungen gehen einseitig von der Betrachtung der Aufwendung eines einzigen Akteurs (der Transportzentrale Göttingen) in einem solidarisch kooperativen System aus, ohne die Leistungen der anderen Akteure oder auch nur das Ziel und die Funktionsweise des gesamten Systems in die Überlegungen einzubeziehen. In der Folge würden andere Akteure des Systems einseitig belastet, was wiederum dazu führen könnte, dass entweder die Belastungen weitergereicht würden (auch wiederum zurück an die Transportzentrale Göttingen) oder der Service sukzessive eingeschränkt wird und ein im Bibliothekswesen ohnehin rückläufiger aber dennoch wesentlicher Service stark an Attraktivität verlieren und damit auf Dauer weiter marginalisiert werden würde. All dies würde schon kurzfristig zu einer erheblichen Steigerung der zusätzlichen Verwaltungsaufwände für die Erstellung und Bearbeitung von Abrechnungen führen. Wie schon im Projektbericht von 1999 ausgeführt wurde, kann für den überregionalen Containertransport im Bedarfsfall eine Verrechnung erfolgen. Dies kann und sollte sicherlich unter den gegebenen Bedingungen der grundsätzlichen Kostensteigerung im Transportwesen diskutiert werden, jedoch unter angemessener Betrachtung des Gesamtsystems und unter Einbeziehung der besonderen Belastungen der gebenden Bibliotheken in der Fernleihe. Vor allem sollte es zu einem effektiven System gegenseitiger und pauschaler Verrechnung führen, das zugleich den traditionell solidarischen Charakter des Leihverkehrs beachtet. Der Ausgangspunkt von der einseitigen Kostenbetrachtung eines Akteurs, der bei entsprechender Umsetzung zu einer fast unübersehbaren Folge an weiteren Aufwänden und Kosten führt, erscheint dafür aber denkbar ungeeignet." In ihrer schriftlichen Erwiderung vom 27.11. führte Frau Brannemann, Leitung der SUB Göttingen, aus, dass aufgrund einer Vielzahl noch ungeklärter Fragen entschieden wurde, zunächst noch keine Veränderung der Kostenberechnung für Lieferungen vorzunehmen, die über die SUB Göttingen umsortiert und an nachfolgende Verteilzentren weitergeleitet werden. Mittelfristig strebe man dennoch an, die Kostenverteilung im Gesamtsystem des Büchertransports zur Durchführung der Fernleihe auf zeitgemäße und beitragsgerechtere Grundlagen zu stellen. Die AG Leihverkehr sieht damit vorerst die Brisanz aus der Thematik genommen. AG Transport und AG Leihverkehr werden sich mit dem Thema erneut befassen, sobald SUB Göttingen / BTD neue Vorschläge zur Kostenverteilung unterbreiten. |
Top 6: Szenarien für eine Ablösung oder Erneuerung der Infrastruktur bei den Fernleihservern Für die Verbünde BVB, hbz, KOBV und SWB, die für die Online-Fernleihe den ZFL-Server (ZFLS) von OCLC einsetzen, stellt sich aktuell die Frage nach einem technischen Nachfolgesystem. Eine echte Weiterentwicklung des ZFLS wird es von OCLC nicht mehr geben, die Wartung ist allerdings bis auf weiteres noch gewährleistet. Zudem ist der Betrieb der ZFLS sehr kosten- und personalintensiv. Der Systemumstieg soll genutzt werden, um eine gemeinsame out-of-the-box-Lösung entwickeln zu lassen. HBZ, BVB, KOBV und BSZ haben dazu eine gemeinsame Beschreibung der Funktionalitäten verfasst. Für das 1. Quartal 2025 ist die Einladung potentieller Anbieter zu einer ersten Präsentationsveranstaltung geplant, bei der geklärt werden soll, was die existierenden Fernleihsysteme bisher können und wie eine zukünftige Online-Fernleihe aussehen könnte. Die Ausrichtung des neuen Fernleihsystems auf den GVI wird von den vier Verbünden als sinnvoll erachtet. Eine Ausschreibung ist für Ende 2025 geplant. In der AG Leihverkehr wird diskutiert, dass Angebote von Anbietern sicherstellen müssen, dass die flächendeckende Infrastruktur erhalten bleibt und die Systeme nicht hinter die jetzigen Funktionalitäten zurückfallen. Es müsse darauf geachtet werden, dass die Anbieter dies nicht nur versprechen, sondern zusichern. GBV und Hebis reagieren zurückhaltend auf die Pläne. Nach Einschätzung von Reiner Diedrichs bietet das CBS-FLS die Funktionalitäten, die in den nächsten 10 bis 15 Jahren benötigt werden. |